Der Fundplatz liegt am Osthang etwa 5m über dem Scharmützelsee. Das Gelände war mit Kiefern und Eichen bewachsen; zumindest für die letzten 300 Jahre ist aufgrund historischer Karten von Waldbestand auszugehen. Eine starke Bewirtschaftung liegt nahe, da heute kaum ältere Bäume vorhanden sind. Die mit der Holzwirtschaft verbundenen Rodungen und mögliche sonstige Bodeneingriffe haben den Boden sowohl stark gestört als auch erodiert. Die Baumfällungen und das Herausziehen der Wurzelballen zur Vorbereitung des Hausbaus verursachten weitere Störungen im Boden.
Im Verlauf der Ausgrabung wurden neben etlichen sonstigen Gruben und Grübchen einundzwanzig mutmaßliche Urnengräber dokumentiert. Der überwiegende Teil ist weitestgehend zerstört; meist konnten nur noch einzelne Keramikscherben und mehr oder weniger umfangreiche Leichenbrandkonzentrationen geborgen werden. Diese Befunde lagen z.T. nur 10-20cm unter der heutigen Oberfläche. Bei einigen Befunden, wie im Bild rechts, fanden sich immerhin ausreichend Scherben für eine teilweise Rekonstruktion von Urnen bzw. Beigefäßen. Lediglich ein Befund war soweit ungestört, dass das Urnenunterteil mit Leichenbrand geborgen werden konnte.
Bereits rekonstruierte Gefäße und einzelne, charakteristische Scherben datieren die Gräber in die Jungbronzezeit, also den Zeitraum von etwa 1400 bis 600 v. Chr. In Mitteldeutschland und Polen wird die Kultur dieser Zeit Lausitzer Kultur genannt, in Süd- und Westdeutschland Urnenfelderkultur und im Nordwesten Nordische Bronzezeit. Gemeinsames Kennzeichen dieser Zeit sind ausgedehnte Urnengräberfelder mit regionalen Unterschieden im Grabbau und den Beigabensitten. Gräber der Lausitzer Kultur sind meist ohne Bronzebeigaben, dafür aber oft mit zusätzlichen Gefäßen ausgestattet. Da es sich überwiegend um Trinkgefäße wie Tassen oder Schalen bzw. Kannen zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten handelt, werden oft Totenbräuche wie etwa Trankopfer angenommen.
Im Gräberfeld von Bad Saarow wurde als Beigabe lediglich ein unscheinbarer Ring aus spiralig gedrehtem Bronzedraht gefunden.
Text und Fotos: U. Bauer, 2014
