Ein Baggerfund bei Quitzöbel



Beim Bau des Gnevsdorfer Vorfluters wurden 1952 am rechten Ufer bei Quitzöbel bzw. Nitzow drei Einbäume freigebaggert. Zwei der Boote zerbrachen im Verlauf der Arbeit, fielen zurück ins Wasser und gingen verloren. Beim dritten wurde wohl entsprechend vorsichtiger gearbeitet, da das Freilegen den ganzen Tag dauerte. Der Einbaum konnte nahezu vollständig geborgen werden, lediglich die Spitze war geringfügig durch den Bagger beschädigt worden. Der Zustand des Bootes war so gut, dass einer der Arbeiter noch längere Zeit damit paddeln konnte. Das Bild rechts oben zeigt das konservierte Boot im Prignitzmuseum Havelberg.
Der Fund und die sorgfältige Bergung wenigstens dieses einen Bootes ist einem Zahnarzt aus Bad Wilsnack zu verdanken, der die Übergabe an das Prignitzmuseum veranlasste. Nebem dem Originalbericht sind auch einige Fotos erhalten.














Einbäume dieser Art sind das universale Wasserfahrzeug der Urgeschichte und werden bis in die heutige Zeit verwendet. Ein ganz ähnlicher Fund wurde in jüngster Zeit von Tauchern im Arendtsee unweit von Havelberg gemacht. Wie auch der Havelberger Einbaum, stammt das Boot aus der Slawenzeit und wurde vermutlich von Fischern genutzt. Die beiden aus dem Stamm herausgearbeiteten Schotte werden als Fischkasten gedeutet. Der "link" am Seitenende beschreibt die Bergung und Konservierung dieses Bootes durch das Landesdenkmalamt von Sachsen-Anhalt.

Quelle: Abbildungsnachweis
Akten des Prignitzmuseums Havelberg

Links:
Der Einbaum aus dem Arendtsee und weitere Einbäume aus Sachsen-Anhalts Norden