Der Trassenverlauf bildet im Wesentlichen die Siedlungsverhältnisse des deutschen Mittelalters ab. Er berührt die heutigen Ortschaften und verläuft längs der heutigen Straßen oder Feldwege; eine Landschaftsgliederung, die in der deutschen Landnahme mit den damaligen klimatischen und bodenkundlichen Gegebenheiten wurzelt. Im nördlichen Teil des Untersuchungsgebietes wurde an den Rändern der End- und Grundmoräne gesiedelt, die Verbindungswege versuchen auf einer einheitlichen Höhe zu bleiben. Diese günstigen Siedlungsflächen wurde bereits in der Jungbronzezeit bis in die römische Kaiserzeit erkannt und genutzt. Da die Trasse markante Höhen meidet, wurden keine Gräberfelder dieser Zeitstellung erfasst. Im südlichen Teil im Bereich der Flussniederungen wurde immer auf kleinen Schwemmsandhügeln direkt am Wasser gesiedelt; auch hier zeigen frühdeutsche und bronze- bis eisenzeitliche Siedlungen die gleiche Verteilung.
Slawische Siedlungsstellen sind selten und liegen nur im Tiefland. Die Trasse verläuft im Dossanengebiet, dessen Siedlungsschwerpunkt bei Kyritz und Wusterhausen deutlich südlicher liegt. Nördlich finden sich slawische Fundplätze nur noch östlich des Arbeitsgebietes direkt an der Dosse, der einzige Burgwall im Untersuchungsgebiet liegt bei Glienicke / Jabel.
Bis auf eine Fundstelle fehlen Hinweise auf altbronze- oder steinzeitliche Siedlungstätigkeit. Gründe hierfür sind sicher die deutlich geringere Siedlungsdichte dieser Zeitstellungen, aber auch das meist geringe Fundmaterial mit oft fehlender Datierbarkeit.