Befund 141: Eine münzdatierte Bestattung im Baumsarg


Lage: Kirchstraße
Tiefe (absolut, unter GOK): 37, 80 DHHN, -0,87m
Dokumentation (Profil, Planum, in %): im Planum zu 100%
Zusammenhang mit anderen Befunden: Der Befund liegt über Bef. 128, die Grabgrube wird durch Befund 119 gestört
Hölzer: Holzspuren flächig, im Schnitt muldenförmig, klarer Rand, vermutlich Baumsarg
Orientierung: OSO-WNW
Totenhaltung: gestreckte Rückenlage, Arme seitlich
Sonstiges: in der Verfüllung eine Münze, Kammzinken, Tierknochen, Keramikscherben

Befundbeschreibung: Der Befund konnte fast vollständig im Planum erfasst werden. Auf Planum 1 zeichnet sich die Grabgrube gut gegen den hellen Sand ab. Eine moderne Grube stört den Befund seitlich, die Grenze zum benachbarten Befund 119 ist unklar. Die Bestattung selbst ist als klar gezeichnete,
Planumszeichnung
Abbildung Befund 118: Planum 2, nach Süden schließt sich Befund 113 an, Befund 118 ist umgeben von einer geschlossenen Holzspur (1), die als Baumsarg gedeutet wird. Die Münze (2) lag in der Grabverfüllung ohne erkennbaren Bezug zum Skelett (Originalzeichnung Bauer)

scharfe Holzspur erkennbar. Die Ecken an einem Ende sind rechtwinklig rundlich, gegenüber eingebogen, die Seiten scheinen verlängert. Ein Münze wurde auf dieser Planumsebene innerhalb der Holzspuren gefunden. Das Skelett liegt ca. 15cm tiefer auf Planum 2. Der Sarg ist hier deutlich schmäler, ein Querschnitt zeigt, daß der Boden rundlich ist. Ein Baumsarg ist anzunehmen. Am Kopfende läuft das Holz flächig aus, am Fußende ist ein Abschlußbrett erkennbar, das in den Baumsarg eingefügt wurde. Die Seitenwände standen ursprünglich über, kollabierten aber durch den Druck nach innen. Der Körper liegt in ausgestreckter Rückenlage, die Arme seitlich neben dem Körper. Die Knochen sind sehr instabil, der Schädel fast vollständig zerdrückt. In der Verfüllung fanden sich einige slawische Scherben, darunter vom Sukower Typ. Die Münze lag deutlich über dem Körper, vermutlich auch über, bestenfalls auf dem Sarg. Nach T. Kersting wurde sie in Bardowiek im Zeitraum 1060-1080 n.Chr. geprägt.
Anthropologie (nach Jungklaus): Alter: 30-34 jährig. Geschlecht: männlich.
Münze Agrippiner,
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