Befund 154: Ein Kindergrab mit Messer und Scheidenbeschlag


Lage: Kirchstraße
Tiefe (absolut, unter GOK): 37,9 DHHN, - 0,6m
Dokumentation (Profil, Planum, in %): im Planum ca. 90%
Störung: etwas durch die Schnittkante
Orientierung: OSO-WNW
Totenhaltung: gestreckte Rückenlage, Arme neben dem Körper
Tracht, Beigaben, Sonstiges: Messer und Scheidenbeschlag, Keramikscherben

Befundbeschreibung: Der Befund liegt an der nördlichen Schnittkante und konnte nicht komplett dokumentiert werden. Die erkennbare Grabgrube ist schmal, Holzspuren sind nicht erkennbar. Die Verfüllung besteht aus graubraunem Sand mit etwas slawischer Keramik. An der linken Körperseite zwischen Arm und Hüfte befand sich ein Objekt aus Holz, Eisen und Buntmetall, das im Röntgenbild als Messer mit Scheidenbeschlägen erkennbar ist.

Anthropologie (nach Jungklaus): Alter: 12-13 jährig, Geschlecht: männlich.
Planumszeichnung
Abbildung Befund 154: Planum 2, Schnittkante im Norden, Messer und Scheidenbeschläge (1) (Originalzeichnung Lettow)
Planumszeichnung
Messer und Scheidenbeschlag, Umzeichnung nach einem Röntgenbild
Das Ortband entspricht dem Typ III nach Knorr (1938, S. 491); ähnliche Exemplare stammen aus Dierkow (Rostock), Zehlendorf (Güstrow) und Alt Bartelsdorf (Rostock). Bei den im Röntgenbild erkennbaren Punkten handelt es sich um von innen heraus getriebene Buckel. Feine Punktreihen bilden die Randverzierung, im Inneren sind Fünfergruppen angebracht. Die Gleichartigkeit deutet Knorr als Resultat einer Serienfertigung weniger Werkstätten (S. 492). Datiert werden die Beschläge alle in die spätslawische Zeit nicht vor dem 11. Jh.