Befund 210: seitliche Hockerbestattung


Lage: Domstraße Tiefe (absolut, unter GOK): 37,05 DHHN, -1,15 (Gehweg) bzw. -0,9m (Bauplanum)
Dokumentation (Profil, Planum, in %): im Profil, im Planum ca. 90%
Zusammenhang mit anderen Befunden: zu 112 und 193
Störung: Leitungstrasse
Orientierung: W-O, Blick nach Süd
Totenhaltung: seitlicher Hocker
Tracht, Beigaben: Tierknochen

Befundbeschreibung: Der Befund wurde im ersten Planum als 40cm breite Verfärbung zwischen alter Leitungstrasse und Schnittkante festgestellt; direkt nördlich schließen die Befunde 193 und 212 an. Auf Planumshöhe 2 zeigte sich die Hockerbestattung; zur besseren Dokumentation wurde der Schnitt bis an die Gehwegkante erweitert und hier ein Profil angelegt. Befund 210 ist eine seitliche Hockerbestattung. Die Grabgrube ist im Planum kaum erkennbar, eine dunkle Verfärbung korrespondiert mit den Körperkonturen. Die Totenhaltung ist ein entspannter seitlicher Hocker; auffällig sind die überkreuzten Handgelenke bzw. Unterarme; inwieweit die Beine ebenfalls gekreuzt waren, konnte nicht festgestellt werden. Zwischen den Händen lag das Fragment eines Schweineschädels. Etwa 0,8m nördlich liegt Befund 212, eine partielle Bestattung auf etwa der gleichen Höhe. Der Zwischenraum ist durch das Körpergrab 193 gestört, so daß ein direkter Zusammenhang nicht nachweisbar ist.
Planumszeichnung
Abbildung Befund 210: Planum 2, links vom Befund die Schnittkante, rechts die alte Leitungstrasse. Bei der Störung am Knie handelt es sich um eine kleine Grube oder eine Störung im Zusammenhang mit der alten Trasse. Schweineknochen (1) (Originalzeichnung Bauer)


Befund 210 kann sicher in den Nutzungszeitraum des Gräberfeldes datiert werden. Die im Westprofil erkennbare Grabgrube zieht, wie auch bei den anderen Gräber zu beobachten, aus den mittelalterlichen Schichten nach unten. Aus der gemeinsamen Verfüllung von 210 und 193 wurde slawische Keramik geborgen, darunter eine spätslawische Scherbe vom Vipperower Typ.
Anthropologie (nach Jungklaus): Alter: 30-39 jährig. Geschlecht: männlich.