Archäologie von Ketzin
Slawen in Ketzin
Siedlungsbefunde am Uferweg
Impressum
Profilfoto Planum 1, Foto Befund 52
Befund 52, slawische Speichergrube

Bereits im Planum 1 (siehe Foto oben) deutet sich die kreisrunde Form der Grube an, lediglich gestört durch einen kleinen Graben, eine neuzeitliche Störung durch die Nutzung des Geländes als Garten. Der Durchmesser der Grube liegt bei 1,4 Meter.
Das Nordprofil (Foto unten) zeigt eine fast perfekt halbkugelige Grube, die noch ca. 60cm unter Planum 1 reicht. In der heterogenen Verfüllung lassen sich einzelne Zonen abgegrenzen. Auffällig ist der dicke, dunkelbraune Rand, der den unteren Teil der Grube begrenzt und von dem ein dünneres Band wellig quer durch die Grube verläuft. Diese Struktur läßt sich als Rest eines Korbes deuten, der aus Bast, Schilf oder sonstigem organischen Material geflochten war. Geflochten dashalb, weil mit einem starren Material, wie etwa Holzbrettern, keine Hohlkugel erzeugt werden konnten. Die wellige Begrenzung nach oben wird als Deckel des Korbes gedeutet. Darüber sind typische Einfüllschichten zu sehen, wie sie entstehen, wenn Gruben langsam von der Seite her verfüllt werden. Keramik fand sich lediglich in diesen oberen Füllschichten, nicht im abgeschlossenen Kompartiment des "Korbes". Neben der Keramik wurde ein Mahlsteinfragment, etwas Holzkohle und wenig Knochenreste geborgen. Von den 24 gefundenen Keramikscherben waren 15 unverziert, 5 Rand- und 2 Wandscherbe gegurtet und zwei scheibengedrehte Wandscherben am Umbruch mit einer Kerbreihe, darüber mit einem Wellenband verziert.

Abbildungen:
Foto links oben, Planum 1, Befund 52
Foto links unten, Schnitt durch Befund 52, Nordprofil
Zeichnung unten, Keramik (Zeichnung U. Bauer)