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schematische Karte von Rieben mit Kirchhof und heutigem Friedhof

Dorfkirche und Kirchhof in Rieben


Im Herbst 2011 wurde die Dorkirche in Rieben, Kreis Potsdam-Mittelmark, umgebaut, um den großen Kirchenraum zu verkleinern und Platz für einen Gemeindesaal zu schaffen. Zusätzlich zum Umbau wurde die alte Sakristei abgerissen und in diesem Bereich an die Kirchensüdseite ein größeres Gebäude u.a. mit Toiletten angebaut. Da Kirche und der umgebende Kirchhof Teil des Bodendenkmals "Ortskern Rieben" sind, wurde vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege die archäologische Begleitung der Bauarbeiten angeordnet. Ein Teil der Aufmerksamkeit galt dem Kirchenboden, von dem ein größerer Teil um ca. 20cm abgesenkt werden sollte. Der zweite und arbeitsintensivere Teil war die Ausgrabung der Gräber des Kirchhofs. Hier wurden Gräben für die Streifenfundamente des neuen Gebäudes sowie die Versorgungsmedien gezogen und eine große Grube für den Schmutzwassertank ausgehoben.

Über den Umbau der Kirche können sie weitere Informationen auf der Internetseite des Büros Götz und Ilsemann nachlesen. Über die Arbeit des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege können sie sich hier informieren.

Die Karte zeigt das heutige Rieben mit der Dorfkirche und dem Kirchhof im Dorfkern und dem jetzigen Friedhof am westlichen Dorfrand jeweils rot markiert. Vom Friedhof wissen wir, dass er Anfang des 20. Jh. im Besitz der Kirchengemeinde war und vermutlich ab dieser Zeit als Bestattungsplatz genutzt wurde. Bis dahin wurden die Verstorbenen direkt an der Kirche im Kirchhof beigesetzt.
Über die Entwicklung von Kirche und Kirchhof ist wenig bekannt. Sicherlich wurde mit der Dorfgründung im 13. oder 14. Jh. eine kleine Kirche errichtet. Oft waren diese ersten Kirchenbauten aus Holz, oft wurden die späteren Steinkirchen an der gleichen Stelle errichtet und etwa Fundamente der Vorgängerbauten erneut genutzt. Für Rieben wissen wir lediglich, dass die heutige Kirche um 1813 erbaut wurde, die Anbauten an der Ost- und Südseite entstanden 1885. Genaueres zur Kirche ist hier nachzulesen.
Für den Umbau im Kircheninneren wurde ein Teil des Bodens abgesenkt und einige Holzpfeiler der Empore versetzt. In zwei Löchern für diese Pfeiler waren alte Feldsteinfundamente sichtbar, die durchaus von einem früheren Kirchenbau stammen können. Um den Boden auf ein tieferes Niveau zu bringen, wurden die vorhandenen Ziegel entfernt und dann etwa 20cm des darunterliegenden Bauschutt / Sand - Gemisches abgetragen. Aufgrund der recht großen Fläche ergaben sich einige Kubikmeter Abraum, die maschinell gesiebt wurden; die Maschenweite lag dabei bei 1x1cm. Die ausgesiebten Funde werden hier kurz vorgestellt.
Bei den Erdarbeiten auf dem Kirchhofgelände wurden eine Vielzahl von Gräbern vorgefunden, dokumentiert und ausgegraben. Sie können über die Kartierung jeweils kleine Ausschnitte der Grabung aufrufen und Details zu den Befunden nachlesen.