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Befundzeichnung, Maßstab 1:10

Befund 33, Knochen nach der Bergung und Reinigung

Befund 33, Sargnägel

die Dokumentation und Präsentation




"Archäologische Baubegleitung" bedeutet Archäologie im Kleinen. Nomalerweise unterliegen Bauarbeiten relativ festen Zeitplänen; Verzögerungen durch archäologische Ausgrabung und Dokumentation sind nur beschränkt in dieses Zeitprogramm integrierbar. Das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege, unter dessen Aufsicht die Ausgrabungen stattfinden, trägt diesem Umstand Rechnung, in dem es den ausführenden Archäologen Handlungsfreiheiten einräumt was Art und Genauigkeit der Grabung und Dokumentation anbelangt.
In Rieben haben wir versucht, die Grabbefunde innerhalb der Baugrenzen mit einer Mischung aus Schnelligkeit und Genauigkeit zu erfassen und auszugraben. Befunde, die unter der Bautiefe lagen wurden mit Geotextil abgedeckt und überbaut; im Normalfall wurden keine Schnitterweiterungen vorgenommen, um Befunde vollständig auszugraben. Bei der dichten Belegung hätte dies vermutlich zu einer ausufernden Grabung geführt.
Nach einer archäologischen Baubegleitung bleibt von unserer Tätigkeit kaum etwas sichtbares zurück. Alle Gräben sind wieder zugeschüttet und der Neubau steht, übrig bleibt die Dokumentation und die Funde.
Archäologische Befunde werden durch Fotos und Zeichnungen dokumentiert. Gezeichnet wird maßstabsgerecht auf Millimeterpapier, im Normalfall im Maßstab 1:20, bei Gräbern 1:10. Diese Zeichnungen, links im Bild Befund 33, wurden digitalisiert und in die Vermessungszeichnung eingefügt. Daraus entstand der schematisierte und detailierte Grabungsplan. Wenn sie den Plan anklicken, nicht wundern - in archäologischen Zeichnungen sind Steine immer blau. Sich überschneidende Befunde sind farblich gekennzeichnet: die oberste Lage schwarz, darunter blau und nochmals tiefer rot.
Die Funde, in unserem Fall etwas Keramik, vollständige und unvollständige Skelette und viel verlagerte Einzelknochen, wurden nach der Dokumentation geborgen, gesäubert und beschriftet. Wo möglich erfolgte eine vorläufige Alters- und Geschlechtsbestimmung; im Idealfall werden die Knochen später im Detail anthropologisch untersucht. Links im Bild sind die Knochen von Befund 33 zu sehen, darunter die geborgenen Sargnägel mit anhaftenden Holzresten der Sargbretter.